Das Ackerbürgerhaus im Buckshook
KÖTTERHAUS BUCKSHOOK
Ein Wohnhaus (1657) im Stadtkern von Borghorst, Buckshook 4 Lehmfachwerk, wahrscheinlich das älteste erhaltene Haus in Borghorst.
Am Buckshook steht das kleine Kötterhaus Nr. 4, das auf das Jahr 1657 datiert ist und damit sicher das älteste in Borghorst erhaltene Haus ist. Wie dieses dürften die meisten Wohnhäuser der dörflichen Weber hier ausgesehen haben, denn auf alten Fotos kann man sehen, dass am Buckshook eine ganze Reihe ähnlicher Häuser gestanden hat. Doch fast alle sind inzwischen abgerissen oder umgebaut und modernisiert worden.
In diesem Haus wohnten im 19. Jahrhundert nacheinander die Weberfamilien Buskamp und Jerwers, denen in neuerer Zeit Fabrikarbeiter folgten. Von 1965 bis 2004 befand sich das Haus in Privatbesitz. Da es nicht kontinuierlich bewohnt wurde, wurden tief greifende Modernisierungen nicht vorgenommen, und es blieb ein großer Teil der alten Substanz erhalten. 2004 erwarb derl Heimatverein Borghorst das Gebäude.
Das Haus hat einen asymmetrischen Grundriss, einen weit vorkragenden Brettergiebel auf geschweiften Knaggen und einen vorgebauten ehemaligen Schweinekoben. Hier hielten die Tagelöhner gewöhnlich eine Ziege und ein Schwein, daneben befand sich der Abort. Mit Ausnahme der Giebelseite zum Buckshook hin, die ja die Wetterseite (Westfront) ist, bestanden alle Wände noch aus Lehm und Stroh. Bis vor einigen Jahrzehnten gab es in diesem Haus noch den typischen gestampften Lehmfußboden in der Diele und in der Küche. Hier lag auch die offene Feuerstelle, über die man den Kochtopf hängte. Neben der Küche befand sich wie bei fast allen westfälischen Kötter- und Bauernhäusern ein halbes Stockwerk höher die Upkammer, die als Vorratsraum diente. Das sehr niedrige Wohnzimmer mit den durchhängenden Balken und den schiefen Wänden wurde von zwei kleinen Fenstern beleuchtet. Der Keller unter der Upkammer liegt zu ebener Erde und hat besonders dicke Wände, um zu verhindern, dass die Kartoffeln sowie andere Vorräte der Bewohner im Winter Frostschäden erlitten.
Der Heimatverein hat das Haus behutsam und liebevoll saniert: Zunächst wurde das Dach mit Tonpfannen und Strohdocken wieder eingedeckt, dann das Fachwerk saniert. Die ausgebesserten Teile sind gut erkennbar. Die Ausfachungen wurden größtenteils wieder mit Lehmsteinen hergestellt. Im Innern kann man an dafür freigelassenen Wandflächen das historische Lehmflechtwerk sehen.
Die Fenster wurden aufgearbeitet oder nach historischen Fotos und in ihren ursprünglichen Größen wieder hergestellt.
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