Categories: Archiv 2015 Date: 36,2015,2015 Title: Denkmaltag
Qualität und Quantität
Rühren die Werbetrommel für den Denkmaltag in Steinfurt: Burchard Hille (Heimatverein Borghorst), Denkmalpflegerin Gerlinde Sextro und Franz Josef Schönebeck (Vorsitzender Heimatverein Borghorst, v.l.).
Steinfurt - Qualität und Quantität – beides trifft zu, wenn sich die Stadt Steinfurt am jährlich am zweiten September-Wochenende stattfindenden Tag des offenen Denkmals beteiligt. Dieses Mal steht der Historientag, zu dem die Deutsche Stiftung Denkmalschutz am 13. September (Sonntag) aufruft, unter dem Motto „Handwerk, Technik, Industrie“.
„Nicht sämtliche 17 Steinfurter Beiträge in beiden Stadtteilen haben Bezug zu dieser Vorgabe“, sagt Gerlinde Sextro, die den Tag zusammen mit ehrenamtlichen Helfern unter anderem der beiden Heimatvereine koordiniert hat. Bei einigen jedoch passe es sehr genau. Beispiele sind die beiden Burgsteinfurter Mühlen in Hollich und an der Aa, die für Besucher nicht nur geöffnet sind, sondern deren Technik auch von kompetenten Ansprechpartnern erklärt wird.
In Borghorst kann Handwerk- und Technik-Interessierten der Besuch des Leineweberhauses nahegelegt werden. Das im Besitz des Heimatvereins Borghorst befindliche Fachwerkhaus steht zur Besichtigung offen, Führungen gibt es nach Bedarf. Ebenfalls zum Thema passt ein Besuch des Heimathauses, in dem unter anderem diverse Werkstätten, ein Tante-Emma-Laden, und Dokumente zur Textilindustriegeschichte des Stadtteils untergebracht sind. Stichwort Textilgeschichte: In Burgsteinfurt hält der Heimatverein die Türen der Blaudruckwerkstatt am Denkmaltag ganz weit offen. Interessierte erhalten authentische Einblicke in diese alte Handwerkskunst.
Auf was kann sich der Besucher, der laut der Aussage von Gerlinde Sextro wegen des vielfältigen Programms auch gerne von auswärts nach Steinfurt kommt sonst noch freuen? In Borghorst wäre da an erster Stelle der erst zu Jahresanfang neu eingerichtete historische Stadtrundgang zu nennen. Auf dem gut vier Kilometer langen Weg durch die Innenstadt erfährt der Teilnehmer viel über das alte Borghorst und seinen wirtschaftliche Wandel im vergangenen Jahrhundert. Mitglieder des Heimatvereins übernehmen die Führung und beantworten Fragen. Eine weitere Führung bezieht sich auf den Bereich des alten Damenstiftes, der als Bodendenkmal ausgewiesen ist.
Familien mit Kindern wiederum kommen vornehmlich in Burgsteinfurt auf ihre Kosten. Erstmals im Rahmen des Denkmaltages wird eine Kinderführung (Erwachsene sind nicht zugelassen) im Schloss Steinfurt angeboten. Ein älteres Publikum dürfte die „Geschichten aus der Burgsteinfurter Vergangenheit“ interessieren, die Dr. Willi Feld am Nachmittag in der Niedermühle vorträgt.
Weitere Besichtigungsmöglichkeiten von Gebäuden, Kirchen, und Museen runden das Angebot ab.
Von Ralph Schippers
Ein Artikel aus den Westfälischen Nachrichten vom 03.09.2015
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