Archiv 2010

In der oberen rechten Ecke der Landkarte sind deutlich „Borchorst“ und Steinfurt zu erkennen. Sie zeigt die Grafschaften Bentheim und Steinfurt sowie die benachbarten niederländischen Landschaften.

Borghorst - Für die örtliche Heimatforschung ist es eine Sensation. Die Karte, die Hans Jürgen Warnecke durch Zufall im Niedersächsischen Staatsarchiv in Wolfenbüttel in die Hände fiel, trägt als Datum das Jahr 1583. Und damit ist sie die älteste bislang bekannte Darstellung, auf der Steinfurt zu sehen ist. Sie ist einfach auf Papier gezeichnet, wahrscheinlich mit Tusche und wurde nicht farblich ausgestaltet.

„Im vergangenen Oktober fand ich im Niedersächsischen Staatsarchiv eine Akte mit der Beschreibung der Grafschaft Bentheim“, so Hans Jürgen Warnecke. Darin lag eine handgezeichnete Karte aus dem Jahre 1583 mit den Grafschaften Bentheim und Steinfurt sowie den benachbarten niederländischen Landschaften Twente, Drente und einem Teil der Provinz Geldern.

Wenn auch die Topographie nach den Beobachtungen von Warnecke nicht ganz stimmt, so sind die wichtigsten Orte jedoch benannt: Borghorst, (Burg-)Steinfurt, Gronau, Metelen, Ochtrup, Lan­genhorst, Rheine (Rena).

Sogar die Borghorster Partnerstadt Rijssen und die im Mittelalter bedeutende Handelsstadt Deventer, in der Karte Daventria genannt, sind in der Mitte des Ausschnitts zu erkennen.

Die Vechte (Vechta), die Ems mit dem Emsland und den Städten Lingen, Meppen und Emden, auch die Burgsteinfurter Aa - hier Alpha fluvius - sind in dem Werk eingezeichnet. Das Bagno heißt dort „Sunderen Sylvia“ und Haus Welbergen „Arx Olthusii“. Hans-Jürgen Warnecke ist sich sicher; „Auf dieser Landkarte sind noch viele interessante Einzelheiten zu entdecken.“ Über die vollständige, 427 Jahre alte Aufzeichnung wird der Borghorster Heimatforscher noch ausführlicher berichten.

VON AXEL ROLL, STEINFURT

Ein Artikel aus den Westfälischen Nachrichten vom 30.12.2009
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