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19.03.2024

Aktueller Pressespiegel

Zu zweit immer die ersten


Burchard Hille und Hubert Blakert engagieren sich seit 55 Jahren für den Heimatverein


Seit 2011 sind Hubert Blakert und Burchard Hille (r.) Ehrenmitglieder des Borghorster Heimatvereins. Seit über 50 Jahren engagiert sich das Duo für den Verein.

Sie gibt es nur im Doppelpack. Darum auch die Spitznamen Max und Moritz. Wie sie es schaffen, keiner weiß es. Aber die Unzertrennlichen sind überall die ersten. Und das seit 55 Jahren. Anders als die Lausebengel in den Geschichten von Wilhelm Busch spielen Hubert Blakert und Burchard Hille den Freunden des Heimatvereins aber keine Streiche. Sie sorgen dafür, dass der Laden läuft. Ob es die Heizung, die Blumenkästen oder das Glockenspiel im Heimathaus, das Dach im Buckshook oder die Wanderwege-Markierungen rund um Steinfurt sind – das Duo Blakert-Hille weiß, was zu tun ist. So ein Engagement über ein halbes Jahrhundert hinweg muss belohnt werden. Seit 2011 dürfen sich die Freunde Ehrenmitglieder des Borghorster Heimatvereins nennen.

Wie alles anfing? Hubert Blakert weiß es noch wie heute. Burchard Hille war im Lager der Textilfirma Beckmann angefangen, Blakert steuerte dort einen Firmenlaster. „Hast Du keine Lust, die nächste Wanderung beim Heimatverein mitzumachen?“, lautete die entscheidende Frage in einer Mittagspause. Der Kollege hatte – und von nun an marschierten Blakert & Hille im Gleichschritt für den Heimatverein.

Schnell hatte die damalige Führungsetage Franz Riehemann und Alex Wobbe das Potenzial, das da schlummerte, erkannt. Und so waren die beiden Freunde („Wir haben die gleichen Interessen und so ist es von Anfang an gut gelaufen“) ruckzuck verantwortlich für die Planung der Ausflüge. „Das war damals noch richtig Arbeit“, erzählt Burchard Hille. Kollege Hubert Blakert ergänzt: „Damals gab es nur die einfachen Karten 1:50 000. Da war noch kein Wanderweg eingezeichnet.“ Um die Mitglieder nicht in die Irre zu führen, wanderte das Duo die Strecken immer vorher ab. Das kostete Zeit. „Und wäre deshalb nicht gegangen, wenn unsere Frauen nicht mitgespielt hätten“, bekennt Burchard Hille.

Von da an ging es Schlag auf Schlag. Kein größeres Projekt, in dem Blakert und Hille ihre Finger nicht im Spiel hatten. Angefangen von der Wanderwege-Auszeichnung für den Westfälischen Heimatbund. Alex Wobbe hatte damals die Idee: „Ihr könnt zur Auftaktveranstaltung wohl mal hingehen.“ Die Übernahme des alten Borghorster Rathauses durch den Heimatverein, die Gründung der Laienspielschar, der Kauf des Hauses am Buckshook, der aktuelle Umzug des Archivs in die Nikomedesschule, die plattdeutschen Abende im Haugen Stuoben. Man muss es eigentlich nicht mehr schreiben: Max und Moritz waren und sind dabei.

Beide sind mittlerweile 80 beziehungsweise 82 Jahre alt. Den Spaß haben die Freunde aber trotzdem nicht verloren. „Früh morgens durch die Blüsen zu wandern, was gibt es schöneres?“, fragt Hubert Blakert. „Man ist immer in Bewegung.“

Und das auch im Heimathaus. „Jede Schraube, jeden Wasserhahn kennen die beiden persönlich“, erzählt Vorsitzender Alfred Heptner, der in einem Punkt an dem Duo verzweifelt: „Es ist egal, um welche Veranstaltung oder um welchen Termin es geht: Du kannst nie der erste sein. Hubert und Burchard sind immer schon da.“

Das wird in den nächsten Tagen nicht anders sein, wenn die Weihnachtsbeleuchtung am Heimathaus angebracht wird. Burchard Hille hat für den Einsatz eine einfache Erklärung: „Ehe du das anderen erklärst, kannst du es besser selber machen.“ Alfred Heptner muss einsehen: „Wenn andere erst in die Gänge kommen, sind Hubert und Burchard längst fertig.“

55 Jahre doppeltes Engagement für den Heimatverein – einmalig. Hubert Blakert bleibt gelassen und sagt in seiner für ihn typischen Unaufgeregtheit: „Einmal Heimatverein, immer Heimatverein.“

Dass es solche Karrieren in der heutigen Zeit nicht mehr gibt, dafür gibt es viele Erklärungen, wie Alfred Heptner sagt. „Es gibt immer weniger Menschen, die sich an einen Verein binden möchten“, so der Vorsitzende. Und gerade die Heimatvereine leiden unter Überalterung. „Dabei haben wir kein Mindesteintrittsalter“, schmunzelt der Vorsitzende. Er hofft natürlich, dass Max und Moritz noch viele Jahre dem Verein erhalten bleiben. Die haben mittlerweile damit begonnen, Lehrlinge anzulernen. Wieder muss Heptner lachen: „Damit auch alle Betriebsgeheimnisse weitergegeben werden.“

Von Axel Roll

Ein Artikel aus den Westfälischen Nachrichten vom 14.11.2018
www.westfaelische-nachrichten.de




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