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29.03.2024

Archiv 2013

„Diesel“ ist auch ein Dialekt


Schautag der Treckerfreunde auf dem Heimannplatz


Wie in alten Zeiten  wurde auf dem Heimannplatz das Korn gedroschen. Foto: ka

Borghorst - Der zweite Aufmarsch alter Diesel-Schnauferl des örtlichen Treckerstammtisches lockte am Sonntag viele Oldtimerfreunde zum Heimannplatz. Dort gab es nicht nur sauber herausgeputzte Trecker zu sehen. Alte Ackergeräte, wie ein Mähbinder für Schlepperbetrieb oder der Miststreuer „Streuklaus” sowie landwirtschaftliche Maschinen, wie alte Sägen oder eine mit Flachriemen angetriebene Häckselmaschine, waren zu bestaunen.

Ein schwerer Deutz- Standmotor aus dem Jahre 1952 tuckerte vor sich hin. Mit einem alten Dreschkasten der Firma Dechentreiter in Bayern, Baujahr 1936 zeigten die Hobbylandwirte, wie früher gearbeitet wurde. „Mit dieser alten Maschine hat man noch bis 1990 in Sachsen das Korn gedroschen”, erklärt der Stammtischsprecher Ralf Orlowski. Beim Aufbau des Gerätes hatte es am Samstag noch Schwierigkeiten mit dem Schüttler gegeben, aber das war für die Schrauber aus Leidenschaft kein Problem, sondern eher eine Herausforderung. Mit vereinten Kräften wurde repariert und dann ein etwa gleichaltriger Fahr-Trecker von Alois Schwarze Blanke vor den Dreschkasten gestellt, der ihn über einen breiten Transmissionsriemen antrieb.

Der Lanz Bulldog von Antonius Eschmann, gebaut 1951, war die älteste Zugmaschine und ein besonderer Anziehungspunkt. Gespannt warteten die Zuschauer darauf, bis er nach etwa zehn Minuten Vorglühen mit einer Lötlampe tuckerte. Alfons Uhlenbrock hatte mit seinem Fend-Schlepper von 1970 den jüngsten Trecker mitgebracht. Valentin Frahling zeigte drei verschiedene Traktoren der Firma Wahl aus Baden-Württemberg.

„Wir wollen altes landwirtschaftliches Kulturgut erhalten. Bei uns wird „Diesel” und Münsterländer Platt gesprochen“, umschreibt Ralf Orlowski die Aufgaben und die Umgangssprache der 32 Stammtischfreunde, bei den auch einige Frauen mitmachen. Faszinierend für alle ist die einfache Technik der alten Traktoren und Landmaschinen. Alle Mitglieder hatten ihre Zugmaschinen oder historischen Geräte auf dem Heimatplatz ausgestellt. Insgesamt gab es 120 Exponate zu sehen.

Die Traktorisierung der Landwirtschaft geschah in den 1940er Jahren. Damals wurden auf den Bauernhöfen die Arbeitspferde durch Zugmaschinen ersetzt. Die Tiere hatten auch viele Maschinen gezogen, erzählten die Treckerfreunde ihren Besuchern.

Der Heimatverein kümmerte sich um das leibliche Wohl der Gäste. Das Heimathaus war zur Besichtigung geöffnet und im Café Heimathaus konnte man sich an den gedeckten Kaffeetisch setzen. Gerd Kannenbrock zeigte, wie man früher die Sensen gedengelt hat und der Holzschuhmacher Clemens Bäumer aus Laer stand am „Holschenbuck”. Dieter Gövert zeigte selbst gefertigte Mosaike und Skulpturen.

Von Karl Kamer

Ein Artikel aus den Westfälischen Nachrichten vom 18.06.2013
www.westfaelische-nachrichten.de

Einen Bericht können Sie auch bei vois.tv, dem Internet-Lokalsender in Steinfurt sehen:

http://www.vois.tv/?vid=6651








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