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18.04.2024

Aktueller Pressespiegel

Bruno Eierhoff hat Synagoge nachgebaut


Originalpläne von 1854 dienen als Vorlage


Ziemlich genau so hat die Synagoge an der Lechtestraße vor der Pogromnacht 1938 ausgesehen. Bruno Eierhoff (l.) hat zusammen mit Josef Kamer und Herbert Brinkhaus (r.) das Modell gebaut, das einen Platz im Heimathaus bekommen wird, wie Vorsitzender Franz-Josef Schönebeck (2.v.r.) gestern versprach. Foto: Gudrun Niewöhner

Borghorst - So hat sie ausgesehen, die ehemalige Borghorster Synagoge an der Lechtestraße. Möglichst detail- und vor allem originalgetreu hat Bruno Eierhoff in den vergangenen Monaten ein Modell des Gotteshauses nachgebaut, das die Nationalsozialisten in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 angezündet haben. Wenn der 80-Jährige von seiner Arbeit erzählt, werden gleich Kindheitserinnerungen wach. Eierhoffs Vater war 1938 Feuerwehrmann: „Er durfte damals mit seinen Kameraden die Synagoge nicht löschen.“

Die Idee für das Modell ist mehr oder weniger durch Zufall im Gespräch mit SPD-Ratsherr Josef Kamer gekommen. Unterstützung bekamen sie vom Technischen Beigeordneten Reinhard Niewerth. Der hat die Originalpläne von 1854 aus dem Rathaus-Archiv umgerechnet und damit die Grundlage für den Nachbau geliefert. Den Anstrich des Gebäudes hat Herbert Brinkhaus übernommen. Leider haben Bruno Eierhoff und seine Mitstreiter bislang niemanden gefunden, der die Synagoge von innen gesehen hat. Beim Gedenken an die Pogrome am kommenden Freitag (9. November) soll das Modell im Maßstab 1:20 vorgestellt werden. Beginn ist um 18.30 Uhr dort, wo die Synagoge gestanden hat, an der Lechtestraße. Nach der Begrüßung durch einen Vertreter des SPD-Ortsvereins gibt es Musik und lyrische Texte von Angelika Scho. Anschließend gehen die Teilnehmer mit Kerzen schweigend zum Heimathaus. Reinhard Niewerth wird den Nachbau des Gotteshauses dort genauer erläutern. Mechthild Upmann berichtet im Anschluss über die Bedeutung der Synagoge für das Leben der jüdischen Gemeinde, zu der rund 40 Mitglieder gehörten.

Von Gudrun Niewöhner

Ein Artikel aus den Westfälischen Nachrichten vom 07.11.2012
www.westfaelische-nachrichten.de

 




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